Sonntag, 14. Juli 2013

Die Avocado - Persea  - eine Geduldsprobe


Schon lange habe ich mich dafür interessiert, endlich aus einem Samen, bzw. aus einem Kern, eine eigene Pflanze zu ziehen.
Da ich von vielen gehört habe, dass es relativ einfach sei, eine Avocadopflanze selbst zu ziehen, dachte ich mir:"Gut, dann probieren wir es mal!".

Die Avocado:
Die eigentliche Avocadopflanze(-baum), ist in Südmexiko heimisch. Sie gehört zur Familie der Lorbeergewächse und wird heutzutage in vielen verschiedenen Kultursorten in mehreren Ländern mit tropischen Bedingungen angebaut.
Der Baum ist ein immergrünes, strauchiges Gewächs. Die Avocado ist sehr wachstumsfreudig, weshalb auch viele, die eine Avocado zuhause selber ziehen, am Anfang nur einen langen dünnen Stiel mit vereinzelten kleinen Blättern haben. Wichtig ist es die Avocado rechtzeitig zu kürzen im das Dickenwachstum und die Verzweigung des Stammes zu erzielen, dazu aber später mehr. Die Pflanze kann bis zu 20m hoch werden. Die Blätter besitzen eine große, dunkelgrüne (manchmal auch grünbräunliche), spitzovale Form.
Die Früchte des Avocadobaumes sind ebenfalls dunkelgrün bis grünbräunlich gefärbt und besitzen eine birnenähnliche Form. Sie besitzen einen relativ hohen Fettanteil (ca. 25%) mit überwiegend ungesättigten Fettsäuren.

Substrat:

Wenn man den Kern mit Hilfe der "Einpflanz-Methode" keimen lassen möchte, kann man ruhig normale Blumenerde verwenden. Später sollte jedooch die Erde etwas durchlässiger sein. Bei größeren Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass der Lehmanteil etwas erhöht wird, um für die Pflanze eine konstante Feuchtigkeits- und Nährstoffspende zu gewährleisten.

Wasserbedarf: 

Beim Gießen, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Meine Pflanze hat es am Anfang gut vertragen, nun merkt man aber, wie nach und nach einige Wurzeln absterben. Also Vorsicht! Die Erde sollte eine leichte konstante Feuchtigkeit aufweisen, jedoch nicht die Pflanze ertränken. Wenn die Erde mal etwas antrocknet, ist das nicht gleich der Untergang der Pflanze. Zu viel Wasser zeigt die Pflanze mit bräunlichen Verfärbungen auf den Blätter an.

Lichtbedarf: 

Die Avocado mag ganzjährig einen sehr hellen Platz, ob Jungpflanze oder älterer Baum. Sie können auch in der Sonne stehen, jedoch sollte man darauf achten sie erst langsam daran zu gewöhnen. In meinem Fall hatte sie vom ersten Tag an Sonne, von morgens bis zum frühen Nachmittag. Daher sind sie es sehr gut gewöhnt.
Da es nicht, wie bei Laubbäumen, zum herbstlichen Blattabwurf kommt, brauchen sie auch während der Winterzeit einen möglichst hellen Standort.

Temperatur:

Da die Persea aus tropischen Gebieten stammt, ist sie natürlich nicht an unsere Winterbedingungen angepasst. Ältere Pflanzen können Temperaturen bis ca. 5°C vertragen, sollten spätestens aber mit dem ersten leichten Frost in einen Wintergarten oder ein helles kühles Zimmer überwintert werden. Die jüngeren Exemplare können ruhig an einem hellen Platz in der Wohnung gehalten werden. Man sollte aber ab und zu das Fenster aufmachen, damit sie etwas den Durchzug vom Wind spüren. Das stärkt die Pflanze und fördert die Abwehr gegenüber verschiedenen Wetterbedingungen. Sobald die Pflanze eine gewisse Stärke ( vor allem der Stamm) erreicht hat, kann sie den Sommer über, wie ältere Exemplare draußen stehen.



Als ich meinen ersten Avocadokern eingepflanzt habe, bin ich regelrecht verzweifelt. 6 Monate lag er in, bzw. auf der Erde und nichts ist passiert. Irgendwann dachte ich mir: es reicht! und habe ihn auf den Komposthaufen geschmissen ( Vllt. wächst er ja jetzt? Müsste ich mal demnächst kontrollieren). 
Einige Zeit später... Ich wollte es noch einmal versuchen. Ich kaufte mir wieder eine Avocado, entfernte vorsichtig den Kern, macht ihn unter laufenden Wasser sauber und wandte eine neue Technik an. 
Im Internet habe ich gelesen, dass man auch mit Hilfe eines Wasserglases und drei Zahnstochern die gleichen Erfolge erzielen kann. Ich drehte also den Avocadokern mit der dicken Seite nach unten, steckte ringsrum drei Zahnstocher und hängt ihn in ein Wasserglas, so dass er zur Hälfte im Wasser hing. 
Die ersten 3 Monate dachte ich mir nichts dabei und schüttete fleißig Wasser nach, damit er ja nicht vertrocknet. Nach 6 Monaten hatte ich wieder die Nase voll ... er war quasi schon zum Scheitern verurteilt. Irgendetwas in mir sagte aber, dass ich ihn nicht aufgeben sollte ...  ich schaute ihn mir genauer an und sah, dass er doch endlich einen leichten Riss auf der Oberfläche besaß, was bedeutete, dass er endlich keimen würde... ich pflanzte ihn in die Erde... und wieder vergingen 2 Monate und nichts geschah... (Das kann doch nicht so schwer sein?!) ... und gerade als ich ihn doch wegschmeißen wollte sah ich, dass der Riss an der Oberfläche größer wurde und ein kleiner Keim zusehen war. 

21.02.13 Endlich zeigte sich eine Entwicklung... nach Zeiten des Stillstandes, Schimmelbefall und halber Vertrocknung ... insgesamt 8 Monate, nach dem ich den Kern gekauft habe

Und mit einem Mal gingen es ziemlich schnell.... ich nahm mal aus Interesse den Blumentopf aus dem Übertopf um mir das überschüssige Wasser anzusehen und bemerkte, dass eine ewig lange Pfahlwurzel aus dem Abflussloch ragte und sich den Weg zum Wasser erkämpfte.


16.05.13 Leider begann ich zu spät meine Erfolge zu dokumentieren, ... aber so sah mein kleines Bäumchen 3 Monate und die erste Beschneidung später aus :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen