Mittwoch, 7. August 2013

Ein "kleiner" Schützling


Als ich heute auf der Arbeit war, faste ich den Entschluss, den "kleinen" Ficus den wir im Zimmer haben, zu retten.
Vor einiger Zeit, tat ich ihm schon den großen Gefallen und gab ihm eine neue Schale und frische Erde (die hatte er besonders nötig). Dies wurde auch rasch mit einem kräftigen Wuchs belohnt.

Allerdings schoss er immer mehr in die Höhe und ich wollte ihn auch etwas buschiger werden lassen. Da ich jedoch auf der Arbeit nie die Zeit fand, ihn mal etwas zu "bearbeiten", nahm ich ihn kurzer Hand mit nach Hause. :)

stand 06.08.13 Ficus benjamini, der "kleine" Schützling von der Arbeit.

Naja, klein ist ja nun nicht mehr so. Er ist jetzt etwa 1,10 m hoch. Eigentlich ist der Ficus ganz schön, jedoch haben wir keinen Platz, um uns einen großen Baum hinstellen zu können. Daher dachte ich, ich wende einfach mal meine neu erlernten "Bonsai-Kenntnisse" an und versuche eine geringe Personenänderung.

http://www.indoorflowers.net/gallery/ficus-benjamina/ficus_benjamina_4.jpg

Also ein wirklich ganz, ganz geringfügiger Änderung des Erscheinungsbildes. :)

Dazu wird jedoch erstmal ein radikaler Schnitt nötig sein, der den Ficus etwa um die Hälfte schrumpfen lässt. Ich hoffe, dass ich die abgeschnittenen Baumteilen, als Ableger nutzen kann und ein kleines "Ficus benjamini-Wäldchen" züchten kann.

PS: Um mich irgendwie noch auf Arbeit heimisch zu fühlen, habe ich schweren Herzens meinen eigenen Ficus benjamini, der sich toll entwickelt hat, mitgenommen und ihm vor erst den Platz des Arbeits-Ficus zugeteilt. 

Mein Ficus wird sich dort hoffentlich wohlfühlen. ^^

Dienstag, 6. August 2013

Update Ficus religiosa


Sie wachsen einfach prächtig.

3 1/2 Wochen sind jetzt noch einmal vergangen und sie bilden langsam schon einen richtigen kleinen Wald.
06.08.13 Ficus religiosa "Nachwuchs-Wäldchen"


Ich bin mal gespannt, wie sich weiter entwickeln. In ungefähr 2 Monaten, werden sie dann groß genug sein, sodass ich sie in eine richtige Schale umtopfen kann und sie die gute Plastikbox los werden.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Der erste eigene Bonsai - Ficus religiosa 

2 Jahre, drei Bücher und eine Bestellung später, habe ich endlich meine ersten Samen, mit denen ich meinen ersten Bonsai selber hochziehe. 
Nach dem ich die Bücher durchgelesen habe und mich über Internet weiter informiert habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, meinen eigenen Bonsai hochzuziehen. Doch welcher ist der Beste "Anfänger-Bonsai"? Mit was für einer Art möchte ich mich überhaupt beschäftigen? Freiland-Bonsai? Zimmer-Bonsai?

Ficus religiosa! Vom ersten Moment an wusste ich, dass ich diesen Baum haben möchte. Die Pappel-Feige, der Bodhibaum oder auch Bobaum ist ein heiliger Baum im Buddhismus, da unter der Pappel-Feige Siddhartha Gautama die Erleuchtung fand und somit zu Buddha wurde. Bekannt ist dieser Baum auch für seine großen buschigen Baumkronen und für seine große Anzahl an Luftwurzeln und Mehrfachstämme. 


Ist er nicht schön?

Bei solchen Bilder war die Entscheidung nicht schwer und ich entschied mich kurzer Hand die entsprechenden Samen zu bestellen. Außerdem dachte ich mir, dass ja ebenfalls eine Ficus-Art sei und somit ja wohl mind. ähnlich gut, wie andere Ficus-Arten im Zimmer zu halten sein müsste.


16.06.13 Endlich! Sie sind da! Hatte einige Tage gedauert, aber immerhin gab es gleich eine passende Beschreibung zur Anzucht und zur weiteren Pflege mit dazu. 

Kurzbeschreibung:

Anzucht: Die Samen können ohne Vorbehandlung auf feuchtes Anzuchsubstrat gestreut werden und keimen bei gleichmäßiger Feuchtigkeit und Wärme (20 bis 26°C) nach etwa 3-7 Wochen. Die Aufzucht gelingt recht reinfach. 
--> Es bietet sich an, ein kleines Gewächshaus dafür zu benutzen oder eine durchsichtige "Glocke", um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten.

Standort: Dieser Ficus benötigt viel Licht. Am besten wählen sie den hellsten Platz im Zimmer aus (Südfenster ideal). Ab Ende MAi ist ein heller, sonnniger und windgeschützter Standort im Freien möglich. Bei zuwenig Licht und Wärme reagiert die Pflanze mit Blattabwurf. Auch im Winter unbedingt warm stellen (12-24°C).
--> Ich habe die Samen in einer flachen Anzuchtschale direkt ans Fenster gestellt. Somit bekommen sie sogar nachmittags etwas Sonne ab.

Gießen: Vor jedem Wässern die Erde immer erst leicht an der Oberfläche antrocknen lassen. Von April bis Ende September können sie den Bonsai alle 2-3 Wochen mit Bonsaidünger versorgen. Im Winter reicht es alle 6 Wochen zu düngen. 
--> Mit dem "Gewächshaus" muss am Anfang nicht all zu viel gegossen werden. Nur darauf achten, 1 mal die Woche wieder die Erde etwas befeuchten. Hierzu bietet sich eine sehr weich eingestellte Sprühflasche oder ein Gieß-Ballon für Bonsai. Unbedingt darauf achtet, dass das Wasser möglichst kalkarm bis kalkfrei ist, da sich sonst schnell auf den Blätter und am Schalenrand Kalkränder bilden. Auf dem Blatt selbst, besteht die Gefahr, dass die Poren verstopfen und somit die Feuchtigkeitsaufnahme durch die Blattoberfläche nicht mehr möglich ist.

Schneiden: Das Schneiden der Äste ist ganzjährig möglich. Dazu die Neutriebe von 6 Blätter auf 2 zurückschneiden. Bei gutem Wachstum kann der Schnitt bis zu dreimal im Jahr vorgenommen werden. Dadurch wird das Blatt kleiner und die Verästelung feiner. 
--> Beim Schneiden lässt sich nicht viel ergänzen. Es ist auch jedem selbst überlassen, wie weit er seinen Bonsai beschneiden möchte, um kleinere und mehrere Blätter zu erzielen. Vielleicht möchte jemand lieber auch weite ausladende Äste, dann eher weniger schneiden.

Erde: Geeignet ist fertig gemischte Indoor-Bonsaierde oder ein Mix aus 1 Teil Lehm, 2 Teilen Torf und 1 Teil Sand. Ein Umtopfen ist hur alle 2 - 3 Jahre notwendig bzw. ratsam.
--> Zur Anzucht der Samen habe ich mir extra Anzuchterde für Pflanzen und Kräuter besorgt. Wenn die Pflanze eine gewisse Größe erreicht haben und umgetopft werden können, steht eine spezielle Bonsai-Erdmischung bereit. 

Nun zu meinem Bonsai-Keimlingen:

 16.06.13 Gleich nach der Lieferung macht ich mich ans Werk und begann die Aussaat. 

 16.06.13 Danke eines gewissen Einrichtungshauses, hatte ich noch eine Menge Plastikboxen übrig, um ein eigenes "Gewächshaus" zu bauen.

25.06.13 Kaum zu glauben!! Dank des Sommers ( der dann ja doch endlich mal kam), keimten bereits nach 9 Tagen die ersten Samen. Schon ein paar Tage später folgten die nächsten und es bildete sich ein kleiner grüner "Wald".

14.07.13 TaaDaaa! Das Wäldchen wächst! Man kann erkennen, dass nicht alle "200" Samen, die angeblich in dem Tütchen waren, auch keimten, aber es doch schon eine prächtige Anzahl.

Nun warte ich gespannt auf die nächsten Tage. Mal sehen, ob vielleicht doch noch ein paar Pflänzchen nachziehen. Ich frage mich wie lange es dauert, bis die Pflänzchen groß genug sind zum Umtopfen. 
Und eine Frage bleibt auch noch: 

Soll ich daraus eine Waldbepflanzung, einen Mehrfachstamm oder doch einzelne Bonsaibäumchen ziehen?
Waldbepflanzung
http://www.bonsai-als-hobby.de/fotos/zelkove-nire-bonsai-wald.jpg


Mehrfachstamm
http://www.swissbonsai.ch/admin/editor/assets/Bilder/Lebenszyklus_12006-02-17_09-35-52.JPG

Montag, 15. Juli 2013

Die Avocado - Persea - die Bearbeitung

Nachdem das kleine Avocadopflänzchen endlich gewachsen ist und gut gedeiht, entschied ich mich schon mal mit der Bearbeitung des Bäumchens anzufangen. 


16.05.13 Eine Woche nach der ersten Kürzung des Bäumchen sind schon deutlich die Triebe nachgewachsen. Eigentlich soll man zum Dickenwachstum des Stammes die Pflanze so lange wie möglich wachsen lassen und dann mit einem Radikalschnitt den Baum zurückschneiden. Jedoch hatte ich keine Lust eine 1 Meter hoche Pflanze mit 5 Blättern zu besitzen, also wagte ich das Experiment schon so früh wie möglich eine Kürzung vorzunehmen.


20.05.13 Kaum zu glauben, aber von Tag zu Tag wächst das Bäumchen weiter und weiter. Kaum ein paar Tage später ist der obere Trieb schon deutlich länger geworden und die beiden seitlichen Triebe entschlossen sich endlich auch zu wachsen.

26.05.13 Eine Woche später sieht man deutlich, dass der obere Trieb zwei Stufen entwickelt hat. Um eine weitere Verzweigung zu erzielen, habe ich kurzer Hand die obere Stufe des Triebes gekappt.

Am Besten kappt man die Triebe immer kurz vor einer Blattachse. Es wird so verhindert, dass ein langer ausgetrockneter Stiel zurück bleibt, der das Gesamtbild nur zerstören würde. Die Knospen in den Blattachsen werden angeregt zu keimen und zu wachsen.

09.06.13 Da die Pflanze doch schone eine gewisse Größe erreicht hat, ist es anscheinend nicht mehr so einfach, ihre Triebe so schnell auszubauen. Die seitlichen Triebe sind schon deutlich länger geworden. An der Schnittkante des oberen Triebes ist zu sehen, dass die nächsten Blattachsen neue Triebe entwickelt.

--> Um eine schöne Verzweigung zu erzielen, sollte man darauf achten, die Triebe so einzukürzen, dass auf jeder Seite ein neuer Trieb aus einer Blattachse entstehen könnte. Da das Bäumchen beim ersten Rückschnitt noch nicht zu viele Blätter besaß, bildeten sich nur zwei starke Triebe. Nach dem zweiten Rückschnitt ist jetzt zu sehen, dass sich auch auf der Hinterseite ein Trieb bildet.

15.06.13 Endlich wachsen die oberen neuen Triebe. Langsam muss ich entscheiden, an welchen Stellen ich den 3. Rückschnitt vornehmen, um vor allem die unteren Seitentriebe einzukürzen.

 14.07.13 Es wird langsam eine kräftige Krone! Der obere Pfeil zeigt die letzte Schnittkante. Die beiden unteren Pfeilen zeigen an, an welchen Stellen ich demnächst einen weiteren Rückschnitt vornehmen, um die Verzweigung noch weiter auszubauen.

--> Wenn man keine allzu großen Blätter haben möchte, damit der Baum wirklich wie eine Miniatur aussieht, sollte man die Blätter eines Blattschnitts oder einer kompletten Entfernung unterziehen. In Bonsai-Büchern z.B. wird eine Methode empfohlen, bei der man die Blätter direkt am Blattende wegschneidet und die Blattstiele stehen lässt. Die Stiele trocknen ab und in den Blattachsen bilden sich neue Triebe. Dieses verfahren führt man öfter durch und achtet jedes mal darauf, dass die nachfolgenden Blätter nur bis zur gewünschten Größe wachsen. Um so häufiger man diese Methode anwendet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nachfolgenden Blätter nur noch recht klein auswachsen, da sich die Pflanze nach und nach an die vorgegebene Blattgröße gewöhnt.

Wer sich nochmal etwas genau informieren möchte, wie man einen genauen Blattschnitt durchführt kann hier nochmal nachschauen:
http://www.bonsaiempire.de/grundlagen/bonsaigestaltung/blattschnitt
Auf der Seite ist es kurz und verständlich erklärt.

Wichtig ist vor allem, dass man eine sehr scharfe Schere zur Bearbeitung eines Baumes verwendet. Am Besten bietet sich natürlich eine richtige Bonsaischere an, das sie sehr feine, scharfe und eng anliegende Scherenblätter besitzt, die einen glatten Schnitt ermöglichen und somit die Pflanze weniger verletzten und die "Wunde" daher eine bessere Chance zum Heilen bietet.





Sonntag, 14. Juli 2013

Die Avocado - Persea  - eine Geduldsprobe


Schon lange habe ich mich dafür interessiert, endlich aus einem Samen, bzw. aus einem Kern, eine eigene Pflanze zu ziehen.
Da ich von vielen gehört habe, dass es relativ einfach sei, eine Avocadopflanze selbst zu ziehen, dachte ich mir:"Gut, dann probieren wir es mal!".

Die Avocado:
Die eigentliche Avocadopflanze(-baum), ist in Südmexiko heimisch. Sie gehört zur Familie der Lorbeergewächse und wird heutzutage in vielen verschiedenen Kultursorten in mehreren Ländern mit tropischen Bedingungen angebaut.
Der Baum ist ein immergrünes, strauchiges Gewächs. Die Avocado ist sehr wachstumsfreudig, weshalb auch viele, die eine Avocado zuhause selber ziehen, am Anfang nur einen langen dünnen Stiel mit vereinzelten kleinen Blättern haben. Wichtig ist es die Avocado rechtzeitig zu kürzen im das Dickenwachstum und die Verzweigung des Stammes zu erzielen, dazu aber später mehr. Die Pflanze kann bis zu 20m hoch werden. Die Blätter besitzen eine große, dunkelgrüne (manchmal auch grünbräunliche), spitzovale Form.
Die Früchte des Avocadobaumes sind ebenfalls dunkelgrün bis grünbräunlich gefärbt und besitzen eine birnenähnliche Form. Sie besitzen einen relativ hohen Fettanteil (ca. 25%) mit überwiegend ungesättigten Fettsäuren.

Substrat:

Wenn man den Kern mit Hilfe der "Einpflanz-Methode" keimen lassen möchte, kann man ruhig normale Blumenerde verwenden. Später sollte jedooch die Erde etwas durchlässiger sein. Bei größeren Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass der Lehmanteil etwas erhöht wird, um für die Pflanze eine konstante Feuchtigkeits- und Nährstoffspende zu gewährleisten.

Wasserbedarf: 

Beim Gießen, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Meine Pflanze hat es am Anfang gut vertragen, nun merkt man aber, wie nach und nach einige Wurzeln absterben. Also Vorsicht! Die Erde sollte eine leichte konstante Feuchtigkeit aufweisen, jedoch nicht die Pflanze ertränken. Wenn die Erde mal etwas antrocknet, ist das nicht gleich der Untergang der Pflanze. Zu viel Wasser zeigt die Pflanze mit bräunlichen Verfärbungen auf den Blätter an.

Lichtbedarf: 

Die Avocado mag ganzjährig einen sehr hellen Platz, ob Jungpflanze oder älterer Baum. Sie können auch in der Sonne stehen, jedoch sollte man darauf achten sie erst langsam daran zu gewöhnen. In meinem Fall hatte sie vom ersten Tag an Sonne, von morgens bis zum frühen Nachmittag. Daher sind sie es sehr gut gewöhnt.
Da es nicht, wie bei Laubbäumen, zum herbstlichen Blattabwurf kommt, brauchen sie auch während der Winterzeit einen möglichst hellen Standort.

Temperatur:

Da die Persea aus tropischen Gebieten stammt, ist sie natürlich nicht an unsere Winterbedingungen angepasst. Ältere Pflanzen können Temperaturen bis ca. 5°C vertragen, sollten spätestens aber mit dem ersten leichten Frost in einen Wintergarten oder ein helles kühles Zimmer überwintert werden. Die jüngeren Exemplare können ruhig an einem hellen Platz in der Wohnung gehalten werden. Man sollte aber ab und zu das Fenster aufmachen, damit sie etwas den Durchzug vom Wind spüren. Das stärkt die Pflanze und fördert die Abwehr gegenüber verschiedenen Wetterbedingungen. Sobald die Pflanze eine gewisse Stärke ( vor allem der Stamm) erreicht hat, kann sie den Sommer über, wie ältere Exemplare draußen stehen.



Als ich meinen ersten Avocadokern eingepflanzt habe, bin ich regelrecht verzweifelt. 6 Monate lag er in, bzw. auf der Erde und nichts ist passiert. Irgendwann dachte ich mir: es reicht! und habe ihn auf den Komposthaufen geschmissen ( Vllt. wächst er ja jetzt? Müsste ich mal demnächst kontrollieren). 
Einige Zeit später... Ich wollte es noch einmal versuchen. Ich kaufte mir wieder eine Avocado, entfernte vorsichtig den Kern, macht ihn unter laufenden Wasser sauber und wandte eine neue Technik an. 
Im Internet habe ich gelesen, dass man auch mit Hilfe eines Wasserglases und drei Zahnstochern die gleichen Erfolge erzielen kann. Ich drehte also den Avocadokern mit der dicken Seite nach unten, steckte ringsrum drei Zahnstocher und hängt ihn in ein Wasserglas, so dass er zur Hälfte im Wasser hing. 
Die ersten 3 Monate dachte ich mir nichts dabei und schüttete fleißig Wasser nach, damit er ja nicht vertrocknet. Nach 6 Monaten hatte ich wieder die Nase voll ... er war quasi schon zum Scheitern verurteilt. Irgendetwas in mir sagte aber, dass ich ihn nicht aufgeben sollte ...  ich schaute ihn mir genauer an und sah, dass er doch endlich einen leichten Riss auf der Oberfläche besaß, was bedeutete, dass er endlich keimen würde... ich pflanzte ihn in die Erde... und wieder vergingen 2 Monate und nichts geschah... (Das kann doch nicht so schwer sein?!) ... und gerade als ich ihn doch wegschmeißen wollte sah ich, dass der Riss an der Oberfläche größer wurde und ein kleiner Keim zusehen war. 

21.02.13 Endlich zeigte sich eine Entwicklung... nach Zeiten des Stillstandes, Schimmelbefall und halber Vertrocknung ... insgesamt 8 Monate, nach dem ich den Kern gekauft habe

Und mit einem Mal gingen es ziemlich schnell.... ich nahm mal aus Interesse den Blumentopf aus dem Übertopf um mir das überschüssige Wasser anzusehen und bemerkte, dass eine ewig lange Pfahlwurzel aus dem Abflussloch ragte und sich den Weg zum Wasser erkämpfte.


16.05.13 Leider begann ich zu spät meine Erfolge zu dokumentieren, ... aber so sah mein kleines Bäumchen 3 Monate und die erste Beschneidung später aus :)

Sonntag, 16. Juni 2013

... mit dem Blog hätte ich schon viel früher anfangen sollen, jetzt muss ich erstmal alle laufenden bzw. alten Projekte berichten ...

12 Jahre alt und trotzdem ein junges Bäumchen ... 

mit 12 wollte ich unbedingt was grünes für mein Zimmer haben. Was kauft man also einem Teenager mit einem nicht ganz so hellem Zimmer als "Starter-Pflanze"? Eine Birkenfeige (Ficus Benjamini)! Pflegeleicht, preiswert und sowas hat ja irgendwie jeder, aber warum nicht :)

Ich hatte mich damals riesig gefreut, weil ich endlich mal was grünes hatte. 
Jedoch ist sowas ja immer für einen Teeanger wieder ein Schritt Richtung erwachsen werden... sich um seine eigene Pflanze kümmern? Seine Fische zu füttern oder seine Meerschweinchen eine Gurke rein zu legen, ein mal die Woche sauber machen, weil Mama und Papa dich "freundlich" drauf hinweisen ist ja die eine Sache... aber zusätzliche eine Pflanze zu pflege, finde ich, ist nochmal etwas anderes.

So "pflegte" ich ihn hin und wieder. Mal wieder etwas Wasser nach Tagen der Trockenheit in den Topf geschüttet. Und obwohl ich wirklich nicht der perfekte Gärtner war, hat sie bis heute durchgehalten. 

Etwa zur gleichen Zeit, als ich die Arbeit am Ficus ginseng begann, dachte ich meine neu erworbenen Fähigkeiten an meinen langjährigen Begleiter anzuwenden. 

So sah er April 2012 aus. Vor Jahren hatte ich mir dann doch mal einen Ruck gegeben und habe ihm wenigstens einen neuen Blumentopf verpasst. Somit hatte er es dann doch noch geschafft etwas in die Höhe zu schießen.

Nachdem ich genauso vorgegangen bin, wie bei dem Ficus ginseng wirkte er eine Woche später ziemlich hager. Ich stellte ihn nah ans Fenster und hoffte, dass ihm der Kahlschlag nicht den letzten Überlebenswillen geraubt hat. 

                                               
 .... und TaDaa ... wieder einmal ein Jahr später (21.02.13)... er hat den Schnitt gut überstanden und erholt sich von Woche zu Woche mehr.

Und heute wirkt er schon wieder fast wie ein richtiger kleiner Baum (16.06.13). Die Krone wird immer prächtiger. Bald steht auch wieder ein Formschnitt an, um die Verzweigung zu verfeinern und eine dichtere Krone zu erzielen.

25.06.2013
Mein erster Bonsai, mein erster Schützling....

vor etwa zwei Jahren habe ich von einem Freund einen, schon sehr kahlen, Ficus ginseng bekommen, den er mal bei IKEA erworben hat. Eigentlich sind ja die Pflanzen von IKEA nicht für die Ewigkeit geschaffen (zumindest sind das meine bisherigen Erfahrungen).
Das Bäumchen war zu diesem Zeitpunkt etwa 2 Jahre alt. Von Woche zu Woche verlor er immer mehr Blätter. Ab und an bekam er mal ein neues, jedoch schaffte er es nicht mehr ganz, bis er dann so aussah:

Anfang April 2012 hatte ich dann endgültig genug und wollte einen letzten Versuch starten ihn zu retten.
Ich durchstöberte also dutzende Foren. Und so machte ich mich dann mit neu erlernten Wissen ans Werk:
10.04.12 

1. Die Pflanze brauchte dringend neue bzw. mehr Nährstoffe. Also Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen, die Erde sanft von der Pflanze entfernen. Man muss sehr vorsichtig mit den Wurzeln sein, um sie nicht in Mengen abzureißen und abzubrechen. Anschließend habe ich nur einen geringen Wurzelschnitt durchgeführt. Da die Pflanze schon geschwächt genug war, wollte ich sie nicht unnötig weiter belasten. Der Wurzelschnitt dient dazu, die jungen, feinen Wurzeln etwas einzukürzen um das Dickenwachstum anzuregen und kranke bzw. vergammelte Wurzeln zu entfernen.
2. Wenn die Erde komplett entfernt ist, ist ein neuer Pflanzenkübel oder im Falle des Bonsai, eine Bonsaischale notwendig. Da ich noch nicht so gut mit der "Kunst" der Bonsaipflege vertraut war, entschied ich mich für diese flache Pflanzen"schale". (siehe 2. Bild oben)
3. Richtige Bonsaischalen haben bereits auf der Unterseite Abflusslöcher, damit das überschüssige Gießwasser ablaufen kann, und die Wurzeln von unten ebenfalls mit Sauerstoff versorgt werden können.
Sollte die erworbene Schale keine Löcher haben, so wie meine, dann sollten so ungefähr 2-4 Löcher hineingebohrt werden.
Die Pflanzen bündeln ihre Wachstumsenergie vor allem auf die Baumkrone und das Höhenwachstum, wenn der Wurzelballen nicht übermäßig viel Platz hat. Daher sollte darauf geachtet werden, dass die Schale oder der Pflanzenkübel nicht zu groß sind, da sonst die Pflanzen sich erst auf die Wurzelentwicklung konzentrieren und die Entwicklung des oberirdischen Baumteils erst an 2. Stelle steht.
4.  Die Löcher werden mit einem Gitter abgedeckt, damit die Erde etc. nicht dauernd rausgespült wird.
5. Ich habe als unterste Schicht in der Schale, eine etwa 1 cm tiefe Schicht Kies eingelegt, um die Gefahr der Staunässe noch mehr einzudämmen.
6. Nun wird endlich eine Schicht Erde hinein gegeben. Ich habe damals einfache Blumenerde, vermischt mit Komposterde und etwas Gartenerde, verwendet. dann wird der Baum hineingesetzt. Man sollte ihn nicht einfach rein drücken, um eine feste Postion zu sichern, sondern leicht aufsetzen und dann soviel Erde hineingeben, bis der Topf/Schale voll ist und die Wurzeln vollständig bedeckt sind.
7. Die Erde leicht andrücken. Wer Angst hat, dass der Bonsai nicht genügend Halt hat, kann ihn auch leicht über die Abflusslöcher festdrahten. Dazu gibt es speziellen Pflanzen- bzw. Bonsaidraht. Dieser wird leicht um den Wurzelballen gelegt und an der Unterseite des Topfes/Schale durch die Löcher gefädelt und festgemacht.
8. Jetzt wird die Erde gut gewässert. Die Erde sollte einmal schön nass sein, damit sich der Kies mit Wasser füllen kann und einen leichten Wasserspeicher bildet, genauso wie die Erde. Nach und nach wird durch das Gießen die Erde etwas absacken, wenn keine weitere Veränderung auftritt, kann ruhig etwas Erde nachgeschüttet werden.
9. Als letzten Schritt habe ich den Baum etwas an den Ästen beschnitten und alte, vertrocknete Triebe entfernt. (siehe Bild 2 oben)

Und siehe da:
21.02.2013
16.06.2013
Jetzt etwas mehr als 1 Jahr später, ist er kaum wieder zu erkennen. Er hat wieder eine relativ kräftige Krone bekommen. Und dank der Sonne, die sich jetzt endlich wieder mehr zeigt, bekommt er immer mehr Blätter.

Wichtig ist: 
Standort: Der Ficus ginseng braucht viel Licht, dann fühlt er sich am Wohlsten. Er kommt auch mit einer geringen Lichtquelle aus, jedoch bildet er dann nicht so viele und schöne Blätter. Es stört ihn auch nicht, wenn er nach und nach dran gewöhnt wird, täglich auch etwas direkte Sonne ab zu bekommen. 

Gießen: Da Bonsai keine tiefen Erdschichten haben, in denen sich Wasser sammelt, muss ca. alle 2 Tage gegossen werden, jedoch nicht literweise mit der Kanne. Die Erde sollte immer leicht feucht gehalten werden, aber nicht klitsch nass. Am Besten hierzu eignet sich eine spezielle Gießbrause. Sie lässt nur wenig Wasser durch mehrere kleine Öffnungen hindurch, so dass es wirkt als würde es leicht regnen. Dies führt dazu, dass die Erde nicht zu doll weggeschwämmt wird und die Wurzeln freilegt.

Düngen: Ein Bonsai hat nur einen geringen Nährstoffzugang, also sollte im Sommer etwa alle 2-3 Wochen mit einem Bonsaidünger gedüngt werden. Im Winter kann man darauf verzichten. Während dieser Zeit sollte der Baum auch nicht mehr zu viel gegossen werden.

25.06.2013